Schafe und Ziegen
Das Merinoschaf kommt ursprünglich aus Spanien und geht auf die Berberdynastie der Meriniden zurück (ca.1150 – 1300). Erste Urkundliche Erwähnung des Wortes „Merino“1307 in einem Kaufvertrag über 29 Wollsäcke durch einen genuesischen Kaufmann. Die Ausfuhr von Merinoschafen aus Spanien war bis ins 18. Jahrhundert bei Todesstrafe verboten. Dadurch hatte Spanien bis dahin mit der so genannten „spanischen Wolle“ das Monopol auf die äußerst begehrte Merinowolle.
Erst 1766 kamen die ersten Merinoböcke nach Sachsen. Preußen 1783, Württemberg 1786. In Bayern war Markgraf Christian Friedrich Carl Alexander von Ansbach der Erste, der 1788 aus Sachsen spanische Merinos nach Triesdorf brachte. 1802 kamen Merinoschafe zur kurfürstlichen Schäferei von König Max Josef I. in Schleißheim. Die Geburtsstunde der deutschen Merinozucht. Die Nachkommen wurden übers ganze Land verteilt und mit hiesigen Landschafschlägen gekreuzt.
Das Merinoschaf in seiner heutigen Form ist ein reinweißes großrahmiges Schaf, mit leichter Ramsnase (im Profil gebogener Nasenrücken) und Schaupe (Wollschopf). Die Wolle ist mit 26 – 28 Mikron sehr fein und weich. Bei der Züchtung wird besonders auf Marsch- und Pferchfähigkeit Wert gelegt. Auch auf die Widerstandsfähigkeit gegen jedes Wetter wird besonders geachtet, z.B. müssen alle unsere Schafe am Bauch bewollt sein. Hervorzuheben ist natürlich auch die Asaisonalität, die gute Bemuskelung und Fruchtbarkeit, sowie die hervorragenden Muttereigenschaften.
Böcke werden 120 – 160 kg und Mutterschafe 70 – 100 kg schwer.
Die Burenziege kommt ursprünglich aus Südafrika und gilt als typische Fleischziegenrasse. Wegen ihrer relativ geringen Milchleistung wird sie nicht gemolken und ist deshalb für die Landschaftspflege ideal. Sehr von Vorteil ist dabei auch das andere Fressverhalten gegenüber den Schafen. Ziegen fressen liebend gerne Blattwerk und Sträucher, bevor sie Gras fressen. Auch verfügen sie über eine höhere Zutraulichkeit und Neugierde als Schafe, welche der Schäfer bei der Herdenführung nutzen kann, jedoch muß man gut aufpassen, damit sich die Ziegen nicht mitsamt der ganzen Herde selbständig machen.
Unsere 32 Merinoschafe weiden mit den 5 Burenziegenkreuzungen von Ende April bis ca. Weihnachten auf verschiedenen Weiden zwischen Pittenhart und Bad Endorf. Nach Bad Endorf werden sie im Frühjahr mit dem Anhänger gefahren. Dort bleibt die Herde bis Ende Juli, bis Sie zum Hilgerhof-Museum nach Niederbrunn gefahren wird. Wenn das Gras in Bad Endorf nachgewachsen ist kommen sie wieder zurück. Im Herbst wandern wir quer durch die Gemeinde Pittenhart zwischen Oberbrunn und Altersham, nach bewährter Schäferart von Weide zu Weide, um das Auswuchsgetreide auf den Feldern und nicht mehr genutzte Grünlandbestände bestmöglich zu verwerten. Bei der Hütearbeit hilft Jack unser Bordercollie, eine unverzichtbarer Helfer im Betrieb.